Samstag, 15. Juni 2013

Sarah - Und so fängt es an

An und für sich ist alles gar nicht so schlimm wie befürchtet. Da ich ein Mensch bin, sehr sehr leicht in Panik zu versetzen ist, war es gar nicht mal so einfach am Freitag Abend mit voll bepackter Tasche die Wohnung in Richtung Flughafen Schönefeld zu verlassen. Von dort aus sollte es nach Dublin gehen, mit dem letzten Flieger der an diesem Tag flog.
Direkt vor dem Check-In warteten schon einige der anderen aus der Gruppe, die den selben Flug gebucht (bekommen) hatten. Wir hatten noch ein bisschen Zeit uns zu Treffen und uns von der jeweiligen Begleitung zu verabschieden (Freund, Freundin, Schwester, Eltern....). Beim einchecken gab es bei einem aus unserer Gruppe Probleme mit dem Handgepäck, die ich allerdings nicht weiter erläutern werde. Der Flug selbst war unheimlich ereignislos. Ich kann in Flugzeugen recht selten schlafen und meinen Versuch zu lesen musste ich nach einigen Seiten abbrechen, da meine Augen tierisch gebrannt hatten. Also habe ich die zwei Stunden Flug zum teil vor mich hin gedöst, zum Teil die Wolken beobachtet, sofern ich etwas sehen konnte. Schließlich kamen wir um kurz nach halb 12 Ortszeit in Dublin an, die Koffer waren unheimlich schnell auf dem Förderband, und so standen wir kurz danach in der Ankunftshalle und wussten alle nicht so recht wo wir hin sollten.
In den Unterlagen, die uns vor dem Abflug gegeben worden waren, stand war, dass wir abgeholt werden sollten, doch von einem Fahrdienst keine Spur. Ein bisschen orientierungslos und müde standen wir also ein bisschen herum, bevor Karina sich dazu entschied den Busfahrer einmal anzurufen und sich zu erkundigen. Bevor sie die Nummer zuende wählen konnte, tauchte allerdings schon unser Fahrer auf und führte uns über den Parkplatz des Dubliner Flughafens zu seinem Fahrzeug. Sämtliche Koffer und Taschen wurden im Inneren verstaut, und dann ging unsere Fahrt weiter.
Für mich hat es eine Weile gedauert – immerhin war es für mich schon Mitten in der Nacht – bis ich realisiert hatte, dass unser Fahrzeug ständig auf der linken Spur fuhr, der Fahrer rechts von uns saß und die entgegenkommenden Autos ebenfalls rechts an uns vorbei fuhren. Selbst in Deutschland bin ich so selten mit Autos unterwegs, dass mit der linksverkehr nicht prinzipiell falsch, sondern eher nur komisch vorkommt. Wir bekamen eine kurze Tour durch den nächtlichen Kern von Dublin mit erklärungen „Hier ist das Center“, „Hier das College“, „Dort ist eine alte Burg...“ geboten, die ich trotz der späten Stunde noch spannend fand. Hier gibt es wunderschöne Häuser.
Trotzdem war ich froh, als wir dann an den Appartments abgesetzt wurden. Dort wurde bereits auf uns gewartet, die Schlüssel zu unseren Zimmern ausgehändigt. Trotz der Müdigkeit musste natürlich alles erstmal in Augenschein genommen werden (und der Wlan-Empfang geprüft). Dabei stießen wir auf eine Amerikanerin namens Cameron, die sich das Appartment mit uns teilte. Sie ist schon seit einer Woche in der Stadt und wird wohl auch bis August bleiben. Wir haben uns ein bisschen mit ihr unterhalten, bevor Annemarie und ich ins Bett gegangen sind und Karina beschloss noch ein bisschen mit den Jungs Pizza zu bestellen und zu quatschen.

Der Morgen war hell und freundlich. Strahlend blauer Himmel war es, der mich geweckt hat. Karina war schon auf und werkelte in der Wohnung herum. Ich beschloss ebenfalls aufzustehen, mich anzuziehen und zu frühstücken. Eine Nudelsuppe und frustrierende Versuche mit Skype später sind wir drei Mädchen mit zwei der Jungen die schon wach waren losgestiefelt um einen Supermarkt zu finden.
Unsere Appartments liegen direkt in der Nähe der Gunniess-Brauerei hier, dem entsprechend viel des großen goldenen Schriftzuges ist uns auf unserem Weg entgegen gekommen. Schließlich haben wir einen Spar entdeckt, dort ein paar Sachen fürs erste Überleben gekauft, nur um danach festzustellen, dass zwei Türen weiter ein wesentlich größerer (und billigerer) Lidl war. Tja, so läuft das Leben.
Zurück in den Appartments waren dann auch die restlichen Jungs wach und wir beschlossen gemeinsam mit Cameron in die Innenstadt zu fahren, um dort Schülertickets für die öffentlichen Verkehrsmittel und Handtücher zu besorgen. Handtücher waren nach kurzem Suchen kein Problem, allerdings war das Office, in wir die Tickets gekauft hätten geschlossen. Also müssen wir Montag morgen dort noch einmal hin. Unser Weg führte uns ein bisschen durch die Temple-Bar Area und schließlich wieder zurück zu unsere Appartments vo wo aus wir in der großen Gruppe noch einmal aufbrachen um bei einem Lidl Lebensmittel zu kaufen. Dieser war wie erwartet näher und billiger als der Lagen, den wir morgens entdeckt hatten.

Jetzt sind meine Füße ein bisschen tot gelaufen und dürfen sich entspannen, bis wir heute Abend noch nach Irischen Bars Ausschau halten werden.
Soweit so gut.


Sarah.  

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