Sonntag, 30. Juni 2013

Karina - „Müdigkeit auf Irisch“



Nach den ersten zwei Wochen kann ich nur sagen: „Mann, bin ich müde!“.
Unter der Woche bin ich ja viel unterwegs, gerade, weil ich 1 ¼ Stunden zur Arbeit brauche (und natürlich wieder zurück). Das heißt: gehst du um halb neun aus dem Haus, bist du auch erst halb acht wieder daheim. Und abends kann man dann ja auch nicht gleich ins Bett gehen. Man muss erst einmal entspannen, und dann kommen entweder noch die Jungs rüber und ich gehe zu ihnen (die anderen Mädels bleiben für gewöhnlich im Appartement)…
Dann ist es schnell mal Mitternacht oder gar um eins, bevor man ins Bett kommt. Also nix mit acht Stunden Schlaf. Aber was soll’s. Dafür sind wir ja in Dublin. Man will auch was erleben. Und das macht man für gewöhnlich am Wochenende (und zwar im Pub oder im Club).
"Temple Bar"
Da haben wir ja nun schon einige gesehen und eine Frage kommt mir jedes Mal in den Sinn: Wie zum Teufel können all die Frauen auf so hohen Schuhen laufen und wieso tragen sie immer so verdammt kurze Kleider (zumal sie damit teilweise echt wie Presswurst aussehen)? Versteht mich nicht falsch, die Iren sind alle echt nett und zuvorkommend, aber abends denke ich ganz oft: die Mädels scheinen kein Selbstwertgefühl zu haben (oder es ist ganz einfach Gang und Gebe). Ich finde es jedenfalls traurig, zumal sie damit billig und willig (sorry für den Reim) rüberkommen – was sie wahrscheinlich auch sind, wenn man den urbanen Legenden Glauben schenken darf. Und selbst der Spruch „Sie sind jung, da darf man das…“ zieht nicht, denn auch die alternden Schönheiten Dublins mischen sich unter das Volk und graben auch mal schüchterne 19-jährige Deutsche an (na Christian^^), die sich eben noch nicht zu wehren wissen. Aber dafür sind wir dann auch im „Rudel“ unterwegs und kein Schaf (Moment: Rudel=Wolf) geht verloren.
Wie auch immer. Das Nachtleben ist aufregend und man hat immer was zu gucken. Die Drinks sind teurer als in Deutschland, aber das war uns ja auch schon klar. Deswegen wird auch (wie überall in Dublin) in den Wohnungen vorab etwas getrunken, damit man nicht allzu viel Kohle in den Pubs lässt.
"Harry Potter"-Style: O'Reillys Damentoiletten
Und gegen die Müdigkeit hilft nur eins: am Wochenende ordentlich ausschlafen. Wenn dann also die Mädels meiner WG schon das volle Kulturprogramm genießen, liege ich noch schön im Bett und träume von Flugzeuglandungen direkt auf den Straßen von Dublin (und nein, ich war nur Passant, bin nicht selbst geflogen. Das Flugzeug ist auch nicht explodiert oder so). Die meisten kennen ja bereits meine blühende Fantasie und die lebhaften Träume, von denen ich gerne erzähle. Hat sich hier noch verschlimmert, liegt wohl an den vielen Eindrücken, die man hier sammelt.
So, morgen geht es wieder auf Arbeit. Freue mich schon voll darauf, wobei ich ja trotzdem noch für ein 3-Tage-Wochenende wäre. Dann könnte ich noch etwas mehr ausschlafen.
Dann bis zum nächsten Mal.

Karina  

Mittwoch, 26. Juni 2013

Sarah - Ein Ausflug im...Sonnenschein?


Da waren wir :D 

Eigentlich hätte ich schon Sonntag schreiben können. Oder Montag. Oder Dienstag. Allerdings habe ich beschlossen erst dann wieder von mir hören zu lassen, wenn der Muskelkater grob weg ist (eine bessere Ausrede habe ich auch nach drei Tagen Nachdenkens nicht gefunden. Aber ich finde sie in Ordnung ;) )
Wie in meinem letzten Eintrag schon erwähnt haben wir uns am Sonntag morgen zu acht zusammen gefunden, um auf die Halbinsel Howth zu fahren, die mit der DART (dem hiesigen Zugsystem) nur etwa eine halbe Stunde nördlich der Innenstadt liegt. Das erste mal mussten wir uns mit der Bezahlung für die Züge auseinander setzen (geht mit unseren Leap-Cards allerdings sehr einfach, wenn man weiß wie), was wohl dazu führte, dass wir den ersten Zug, den wir hätten nehmen können recht knapp verpasst haben. Zumindest entnahm ich das der Anzeige, die uns mitteilte, dass der nächste Zug nach Howth erst in 25 Minuten fuhr.
Is wahrscheinlich pünktlicher als die Bahn
Aber bekanntlich lassen wir uns ja von nicht unterkriegen und haben die halbe Stunde am Bahnhof ohne Probleme hinter uns gebracht. Das spannendste was es über die Zugfahrt zu berichten gäbe, war die lärmende Gruppe (Pfadfinder?)Kinder, deswegen lasse ich das einfach mal aus.
Am Endbahnhof der Strecke angekommen sahen wir bereits aus den Fenstern heraus das, weswegen ich mich überhaupt so auf den Irlandaufenthalt gefreut hatte: Meer! Meer mit Inseln und Klippen und.... hach, war das schön.
Als wir ausgesteigen waren wurde sich darauf geeinigt, dass im Nahe gelegenem Markt ein paar Snacks gekauft wurden, bevor wir uns auf die Wanderung um die Insel herum machten. Diese begannen wir im Hafen, wo wir direkt von einem Halbblinden Seehund/-löwen begrüßt wurden. Jeder der seinen Fotoapperat in erreichbarer Nähe hatte schoss direkt ein paar Bilder, der Rest musste sich mit einer Schwanzflosse begnügen, da das Tier, schüchtern wie es war, bald schon wieder abtauchte.
:D  Ich hab ihn erwischt
Wir sind weiter den Hafen entlang gewandert, bis zu dessen Ende. Auch hier wurde bereits eine Rast gemacht, mit vielen Fotos, peitschdem Wind und wunderschönem Wellengang. Kurz darauf hatte sich die Gruppe bereits getrennt, da einige jetzt schon Essen wollten, andere erst einmal die Klippen bewandern wollten, bevor man sich danach etwas zu Essen gönnte.
Da zweite Gruppe am Anfang der Tour sehr viel verharrte um Bilder zu machen oder einfach nur die Aussicht zu genießen schloss die erste sehr bald wieder auf. So kam es dann, das mal die eine, mal die andere Gruppe vorneweg wanderte.
Schließlich, abseits der Straßen war man dann sehr bald von einem Irland umgeben, wie man es sich vorstellt, wenn man den Namen des Landes hört. Grüne Hügel auf der einen Seite, Meer und Klippen auf der anderen. Alles sehr sehr malerisch. Ich habe beschlossen, sollte ich jemals nach Irland ziehen, so wird mein Wohnort Howth heißen (...natürlich nur, wenn ich jemals das Geld für so ein Häuschen zusammen haben sollte....).
Die Wanderung selbst war unheimlich anstrengend, nicht nur wegen des Weges selbst – jetzt im nachhinein betrachtet war dieser natürlich wirklich leicht – sondern vor allem wegen des Wetters. Klug wie wir sind hatten wir den bewölkten, allerdings nur von Nieselregen durchwachsenen Samstag für andere Zwecke missbraucht, weshalb wir uns nun einem bewölkten Himmel inklusiver starken Windes und gutem Regen entgegen stellen mussten.



Stairway to Heaven 





Fazit: Meine Regenjacke hält.
Irgendwann hatten dann auch die geduldigsten Fotografen unter uns nicht mehr die Muße ihre Kamera hervor zu holen. Nach halbem Weg an der Küste entlang teilten sich die vier Wege auf. Einer ging weiter am Meer entlang, die anderen drei bereits zurück in Richtung des Hafens, dafür auch quer über die Insel. Da wir bis zu diesem Zeitpunkt sowieso unterschiedlich fertig waren wurde wieder geteilt, Gruppe 1 und 2 wie bereits zu Anfang der Tour. Gruppe 2 entschloss sich zurück zum Hafen zu gehen, dort noch etwas zu Essen, was nicht allzu teuer war und dann langsam den nächsten DART nach Dubln zu nehmen.
Zum Essen hatten wir uns schlussendlich für den kleinen Sonntagsmarkt entschlossen, der am Hafen stattfand. Dort fanden wir nicht nur eine Verkäuferin mit wunderbarer „Persönlichkeit“ (und hübschem Gesicht), sondern auch etliches an Süßkram und sogar insgesamt 4 andere Deutsche. Zwei davon hatten Stände (German Sausages und ein Brotstand) und ein älteres Ehepaar, welches schon seit 11 Jahren jedes Jahr nach Irland kam. Karina und ich kamen nicht darum herum außer dem Mittagessen auch noch Cupcakes, eine Zimtrolle und eine Box voller Fudge ( Die liefern überall hin :O )zu kaufen. In Karinas Fall kamen auch noch zwei verschiedene Brote hinzu.
So bepackt ging es dann auch schon wieder zurück nach Dublin um die nassen Klamotten gegen trockene auszutauschen, die müden Füße hochzulegen und wunderbar heiß zu duschen.

Mehr gibt es bisher nicht zu erzählen. Bisher habe ich es seit drei Tagen noch nicht geschafft meine Wäsche zu waschen. Vielleicht wird heute ja was daraus. Wir werden sehen.

Bis ich mich wieder melde:

Genießt das Wetter :D


Sarah  

Sonntag, 23. Juni 2013

Karina - Der erste Arbeitstag

Nachdem wir unser Appartement bezogen hatten, alle größeren und kleineren Anschaffungen getätigt wurden und uns nach und nach eingelebt hatten, waren wir (mehr oder minder) bereit, in die Arbeitswelt zu starten.
Auftakt dazu war am Montag das Meeting mit unserer Agentin Margaret Purdy von Internsplus, die uns um 12:30 Uhr empfangen wollte. Nun ja, nach einem zugegebenermaßen langen Wochenende mit viel laufen, lange wachbleiben und etwas Alkohol war uns das nur recht. Da ich mir unbedingt die Student Leap-Card (so eine Art Prepaid-Karte für die öffentlichen Verkehrsmittel) besorgen wollte, trommelte ich ein paar (Un-)Freiwillige aus der Truppe zusammen und wir machten uns auf den Weg zum Trinity College, wo man diese Studentenkarte werktags von 9:30 bis 17:00 erhalten kann (probiert es gar nicht erst am Wochenende).
Dann kam das Treffen mit Margaret, sie erzählte uns kurz etwas zu unseren Firmen, den Dresscodes (ist ja wichtig, was man so auf Arbeit anzieht) und wir klärten noch ein paar Dinge ab, bevor sie uns in die Guinness-Brauerei schaffte, damit wir uns dort eine Führung anschauen konnten. Richtig! Der erste „Arbeitstag“ in Dublin begann mit einer Führung durch die bekannteste Brauerei Irlands. Und da heißt es immer: Die Deutschen und ihr Bier. Nur schade, dass ich kein Bier trinke.
Kommen wir daher zum ersten richtigen Arbeitstag. Nach vielem Herumirren in der Stadt kamen wir fast pünktlich (9:05 Uhr) bei Keywords International (kurz gesagt eine Firma, die Spiele testet), unserem Arbeitgeber für die nächsten acht Wochen, an. Nachdem wir dann um zehn Uhr abgeholt wurden („Vor 9:30 ist eh keiner da!“) bekamen wir eine kleine Einführung in die Räumlichkeiten und kurze Zeit später wurde ich von Ondrej, der für die Hardware Administration verantwortlich ist,  abgeholt. Nachdem er mir meinen Arbeitsplatz gezeigt hat und ich mich kurz einrichten konnte, ging es zu einem kurzen Meeting nach draußen in die Sonne (wie cool ist das denn?!?).
Und dann war es so weit: ich bekam meine erste Aufgabe. Ich durfte Konsolen auf ihre Funktionalität testen. Also eigentlich ein wenig zocken. Keine Angst, wenn jetzt alle denken, dass ich das die ganze Zeit mache, dann haben sie sich geirrt J aber für den Anfang war das schon echt cool.
Jedenfalls sind die Leute bei Keywords echt klasse. Hab schon viele nette Leute getroffen und egal, zu wem man sich beim Lunch hinsetzt, jeder redet sofort mit einem. Das Arbeitsklima ist unglaublich. Für Praktikanten gibt es sogar einen Vorteil. Wir haben Voucher-Cards. Das sind Essensmarken, die man in der Kantine einlösen kann. Und wem das Mittagessen nicht reicht, der kann sich nachmittags noch etwas vom Fruchtwagen nehmen, der durch die Abteilungen kommt. Auch die Arbeitszeiten sind sehr entspannt. Die Kernarbeitszeit liegt von 9:30 bis 18:00 Uhr. Einziges Manko ist der lange Fahrweg von knappen drei Stunden am Tag. Aber das lohnt sich.
Im nächsten Blog mehr zum Thema „Die erste Woche – oder „Müdigkeit auf Irisch“


Sarah - Ruhig angehen lassen

Selten so viel Schokolade gegessen. Sehr, sehr lecker aber auch mega sättigend! 
Die erste Woche ist vorbei, sieben weitere werden folgen. Über die Arbeit sag ich erst einmal nichts, das kann ja noch irgendwann anders folgen.
Freitag abends gab es eine kleine spontane „Party“ bei uns. Es fing wohl mit einer Whatsapp-Nachricht der Jungs an, die angekündigt haben noch einmal bei uns (größtes Appartement und so) vorbei zu schauen. Es endete damit, dass diverse Liter Bier geflossen, ein Dosenturm gebaut und schließlich noch von einigen in einen Club gegangen wurde. Zudem haben wir jetzt den Amerikaner der Jungen kennen gelernt: Aaron. Wie die beiden Frauen, die wir bisher kennen gelernt haben, ein sehr netter Kerl. Da Sascha am Samstag Geburtstag hat wurde wie gesagt noch gegen 12 Uhr beschlossen raus zu gehen, Philipp hat Cameron überredet noch mitzugehen.
Viel höher ist der Turm glücklicherweise nicht geworden
Ich habe die Möglichkeit ergriffen im Appartement zu bleiben und eigentlich schlafen zu gehen. Irgendwann gegen 2 Uhr zumindest.

Wer braucht Gebäude wenn es Bäume gibt? 
Der Samstag wurde sehr ruhig angegangen. Karina hatte angekündigt, dass sie sich mit einer Arbeitskollegin, die ebenfalls ein Praktikum macht, zu treffen und ich habe beschlossen mich anzuschließen. Das Treffen war um drei Uhr geplant, gegen viertel vor 5 haben wir uns schließlich vor dem Trinity College getroffen, bei dem ich dann direkt ein paar wenige Fotos gemacht habe.


Ein hübsches Gebäude ist es trotzdem. Es lässt sich allerdings nicht gut in Bildern einfangen. 
Eigentlich war ein Ausflug zum Strand geplant, allerdings war das Wetter sehr unbeständig – Sonne – Nieselregen – Sonne – heftiger Regen – Sonne – Wolken – weswegen wir uns ein Café gesucht haben, in das wir uns gesetzt haben um Heiße Schokolade und Cappuccino zu trinken und vielleicht auch eine kleine Süßigkeit zu essen. Vor allem haben wir mit Karinas Kollegin geredet, die aus Portugal kommt. In ihren Akzent hatte ich mich allerdings sehr schnell hereingehört.
Nachdem Karina mir und Philipp schon angedroht hatte wir hätten nicht über versaute Themen zu reden, wenn ihre Kollegin anwesend war, war sie schließlich doch diejenige die die schlimmsten Themen ansprach ;) Nachdem wir schon eine halbe Stunde in dem Café gesessen und uns unterhalten hatten kamen auch noch 4 der Jungs vorbei, schalteten sich in die Unterhaltung ein und schließlich verschoben wir unseren Platz in eine Bar die nicht allzu weit von unserem Standpunkt entfernt – allerdings nicht so teuer wie eine der Bars in der Temple Bar-Area war.
Ich mochte das Motiv. 

Ich muss zugeben, mir war nicht danach dort etwas zu trinken, ich war noch voller Schokolade. Da ich auch nicht der Mensch bin, der dauerhaft enge dunkle Räume mit vielen Menschen genießt war ich ganz froh, als ein paar von uns gegangen sind, damit wir noch Zeit hatten im heimnahen Lidl einkaufen zu gehen. Philipp hatte einen Instantgrill besorgt, den wir natürlich ausprobieren wollten. Drei der Jungs blieben mit Karinas Kollegin noch in der Bar und schlossen sich uns erst später wieder an.
Im Lidl war die Zeit zum einkaufen sehr knapp bemessen, da wir erst 5 Minuten vor Schluss dort waren. Auf den Straßen waren um die Uhrzeit schon viele kleine Gruppen von Teenagern unterwegs, die lärmend und mit Baseballschlägern herumzogen. Ich war ganz froh, dass wir in einer Gruppe waren und beschloss nicht mehr so spät einkaufen zu gehen – schon gar nicht alleine. Bei Teenagern weiß man ja nie ;)
Der Instantgrill stellte sich als nicht benutzbar heraus, sodass wir das meiste unseres Grillgutes in einer Pfanne und im Ofen machten. Sehr lecker, aber leider selbst für 14 Leute vieeeel zu viel. Ich weiß noch nicht so genau was wir mit dem gesamten übrig gebliebenem Fleisch machen sollen. Während also manche von uns mit dem Grill und andere mit der Pfanne und dem Ofen beschätigt haben, hat sich der Rest der männlichkeiten, die sich inzwischen in unserem Appartement eingefunden hatten, um Karinas Kollegin geschart, die wirklich ein liebes süßes Mädchen ist, und versuchte sie betrunken zu machen sowie sich mit ihr zu unterhalten.
Für morgen ist schon ab frühs ein Ausflug nach Howth geplant, damit wir uns nicht nur mit einer Stadt beschäftigen. Immerhin hat Irland einiges an Landschaft zu bieten. Ich denke mal ich werde mit unglaublich vielen Bildern zurück kommen.
Gute Nacht :D Hier gibt es wunderschöne Sonnenuntergänge

Bis dahin: haltet die Ohren steif.

Sarah

Mittwoch, 19. Juni 2013

Sarah - Auf Arbeit

Hat nichts mit dem Eintrag zu tun, aber ich mag Sonnenuntergänge

Ich bin unheimlich froh, dass ich nicht alleine in der Firma arbeiten muss. Dies lasse ich einfach mal als Einleitungsstatement stehen.
Am Dienstag war dann nun eindlich der erste Tag des Praktikums, Philipp und ich gehören zu denen, die zuletzt vor Ort sein und zusätzlich noch den kürzesten Weg haben. Dem entsprechend entspannt war der Aufbruch (soll ich eine Uhrzeit sagen? Nein, lieber nicht...) schließlich. Angekommen – typisch deutsch noch ein paar Minuten zu früh, wurden wir am Empfang von einem unserer künftigen Kollegen abgeholt. Unser Hauptansprechpartner wurde erst 20 Minuten später erwartet – frühestens.
Also wurden wir von besagtem Kollegen erst einmal kurz in die Arbeit der Firma eingeweiht. Soweit ich es richtig verstanden habe stellen sie die Dienstleistung einer Cloud für Entwickler bereit. Inklusive Support und Betreuung des gesamten Komplexes dahinter. Zwei der Kollegen sind Inder mit entsprechendem Akzent, dem entsprechend schwer war die Verständigung – beziehungsweise das Verständnis zu Anfang. Schließlich kam auch unser Ansprechpartner Pat m Büro an. Man setzte sich zu einem Kaffee und eine Zigarette (oder gar nichts davon) zusammen, stellte sich einander vor, sprach ein bisschen. Auch bei Pat haben wir teilweise Probleme damit ihn zu verstehen, denn er redet unendlich schnell, laut und nuschelt ein wenig
Wenn wir schon bei Anstrengend sind: Gegen 11 hielt die Firma ein Hangout-Meeting, da die Kollegen überall auf der Welt verstreut sind. Nebst diversen Echos (3 Laptops im selben Raum, zwei davon auf Lautsprecher) und viel zu leisen Gesprächspartnern waren vor allem die beiden Griechen kaum verständlich für uns. Nach einer Stunde, von der ich vielleicht die Hälfte von dem mitbekommen habe was gesprochen wurde, war das Gespräch vorbei und wir durften uns anhand einer Präsentation gegenseitig erklären was in der Firma gemacht wurde.
Nach der Mittagspause wurden Philipp und mir Accounts in einer Testcloud angelegt, sodass wir uns erklären konnten, was genau für den Kunden passierte.

Der zweite Tag war sehr Linux-basiert. Wir haben ein Tool bekommen, über das Webseiten erstellt werden und durften uns damit herumschlagen. Wieder einmal hing mein Verständnis weit hinten her. Meine Erfahrungen mit Linux bisher waren leider nicht die besten und ich bin ganz froh, dass Philipp (man.. ich will ihn ständig mit zwei l schreiben...) die meiste Zeit an der Tastatur verbracht hat und ich von hinten nur ein paar Ideen einbringen konnte (!) welcher Weg denn vielleicht besser geeignet wäre. Gegen Nachmittag haben wir mit Hilfe eines Kollegen schließlich das Tool zum laufen bekommen.
Da ich kein Linux auf meinem Laptop laufen habe, spät nachmittags auch keine Lust hatte mir eine VM zu installieren (geschweige denn von dem Wissen dazu...) habe ich versucht die ganze Geschichte dann auch auf meinem Windows-Rechner zu bekommen, was schlussendlich irgendwo an Java gescheitert ist. Jetzt haben wir ein nettes 350-Seiten PDF zu dem Tool, mit der Aussage dass das alles unglaublich einfach zu verstehen und super viel Spaß zu bedienen sei... Na ich weiß ja nicht.

Mein Fazit?
Ich bin von den ersten beiden Tagen ein bisschen enttäuscht. Auf mich machen die Aufgaben, die bisher angekündigt wurden den Eindruck eher auf Programmierer zugeschnitten zu sein – was Philipp ja auch ist. Sollte das auf Dauer so bleiben sehe ich schwarz für mich.
Aber he, ich bin Optimist. Wird schon alles. Bis auf, dass ich mich jetzt, 4 Stunden später nicht einmal mehr an den Namen dieses verdammten Tools erinnern kann. Aber ich habe die Befürchtung dass ich das Morgen früh genug wieder zu hören bekomme.

Einen Vorteil gibt es jedoch: Ich muss keine Angst haben, dass mir auf Arbeit am Zopf gezogen wird. Derjenige weiß schon, dass er gemeint ist ;)  

Montag, 17. Juni 2013

Sarah - Ein Tag voller Bier?

Hah! Guinness
Ganz im Sinne dieses Blog(namens), aber ich will den Tag ja nicht von hinten aufrollen. Also fangen wir doch weiter hinten an:
Am Sonntag haben wir den Tag sehr ruhig angehen lassen, Karina hat (wie man wahrscheinlich sieht) einen Blogeintrag geschrieben, ich habe ein bisschen mit meinem Freund geskyped, Amy hat ebenfalls am PC gearbeitet, Phillip hat geschrieben und irgendwann Nachmittags haben wir uns auf den Weg in die City gemacht, um diese noch einmal auf eigene Faust zu erkunden. Viel dazu möchte ich gar nicht schreiben, das kann man in den entsprechenden Blogs selbst nachlesen.

Heute haben wir Frauen den Tag sehr früh gestartet, was vor allem für Karina und Ivonne wohl recht schwer war, da Ivonne erst spät nachts angekommen ist, und Karina auf sie gewartet hat. Wir sind ins Trinity-College gefahren um uns dort Student Leap-Cards zu holen, mit denen wir günstig mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren können.

Ich mochte das Schild. Gefunden in der Temple Bar-Area
Danach ging es noch einmal kurz in die Stadt um Ivonne einen kurzen Überblick zu verschaffen und im Anschluss direkt ins Guinness-Enterprise-Centre wo wir unsere Agentin und Ansprechpartnerin für die nächsten acht Wochen getroffen haben. Sie ist eine sehr nette Person , die uns noch einmal Informationen zu unseren Firmen gegeben hat und diejenigen, die ebenfalls in dem Center arbeiten werden schon einmal mit ihren Ansprechpartnern bekannt gemacht.
Danach brachte sie uns ins Guinness-Storehouse, eine hübsche Touristenattraktion. Dort haben diejenigen, die es interessiert hat etwas über die „Erschaffung“ des Guinness erfahren, dessen Inhaltsstoffe, den Brauvorgang und den Transport in alle Länder.
Zudem gab es mit dem Eintritt eine Karte für ein free-Pint of Guinness, das man sich auch selbst Zapfen konnte. Wenn man das gemacht hat, hat man dabei sogar ein Zertifikat erworben, dass einem Bestätigte, dass man ordnungsgemäß Guinness zapfen kann.

Reines Mineralarmes Wasser

So überprüft man sein Guinness auf die Qualität

Ein riesiges Fass. Und das am "Boden"

So sieht frisch gezapftes Guinnes aus

Langsam setzt es sich... 

...und wird schließlich "schwarz" 

Insgesamt bin ich bestimmt ein paar Stunden in diesem Haus geblieben und habe mich umgesehen. An und für sich war das alles sehr interessant. Nur mein selbst gezapftes Pint habe ich nach einigen Schlucken an einen der Jungs weitergereicht. Auf nüchternen Magen trinke ich nunmal nicht gerne und war schon recht zittrig.
Den Rest des Tages haben wir frei bekommen, manche benutzen ihn zum schreiben von Blogs, zum einkaufen oder zum zocken. Einige der Jungs chillen einfach nur so bei uns in der Wohnung.

Ein schöner Blick über die Stadt

Persönlich bin ich gespannt, was die nächsten Tage bringen werden, schließlich werde ich ab morgen „richtig“ arbeiten gehen. In einer fremden Firma, mit englisch sprechenden Menschen.
Ich bin aufgeregt. Ganz der Panikmensch halt.

Bis zum nächsten mal :)  

Sonntag, 16. Juni 2013

Karina - Start

Heeey :)

Nach Monaten der Vorfreude, des Bangens und allgemeiner Aufgeregtheit habe ich mich glatt nach einem Tag schon daran gewöhnt in Dublin zu sein - unglaublich.
Die ganze letzte Woche wurde ich eigentlich ständig gefragt, ob ich schon aufgeregt sei. Aber da irgendwie noch so viel zu erledigen war, blieb ich (für meine Verhältnisse) ziemlich ruhig. Okay, um die ganze Sache zu relativieren muss ich gestehen, dass wahrscheinlich sämtliche Kollegen, Familie, Freunde und Klassenkameraden da ganz anderer Meinung waren als ich. 
Wie auch immer, als der Freitag da war, ich total entspannt (ja klar) die Koffer gepackt hatte und dann endlich alles reisebereit war, kam endlich die Vorfreude. Auf den Schreck musste ich natürlich erst einmal ein Sekchten mit Claudi (meine große Schwester) trinken. Ob es an der Aufgeregtheit oder dem Sekt lag weiß ich nicht mehr, aber die Bahnfahrt zum Flughafen war doch ziemlich amüsant. Im Nachhinein würde ich mich auch gern bei dem Mann entschuldigen, dem ich meinen 20-kg-Koffer über den Fuß gezogen habe.War ja auch nicht mit Absicht ;)
Endlich am Flughafen angekommen haben wir sogar schon das erste Mitglied unserer Truppe ausfindig gemacht. 'Super', dachte ich, 'muss ich nicht alleine einchecken'. Wir haben dann noch brav auf die anderen gewartet und sind dann geschlossen zum Check-In-Schalter gestiefelt. Man mag es kaum glauben, aber wir haben es sogar geschafft, sechs Plätze nebeneinander zu ergattern. Zwar waren die anderen vier aus unserer Gruppe irgendwo im Flugzeug verstreut, aber bevor wir acht Wochen auf engstem Raum miteinander verbringen werden, war dieser kleine Aufschub sicher auch nicht so tragisch.
Ich überspringe jetzt mal den "Ich-habe-mega-Hunger-weil-vorher-nix-Anständiges-gegessen"-Frustkauf im DutyFree-Shop, die Warterei im Check-In-Bereich und das Boarding. Im Flugzeug dann bezogen wir die letzte Reihe. Richtig! Das ist die, bei der man sein Handgepäck NICHT oben in die Fächer legen kann, weil da kein Platz mehr ist. Aber als eingefleischte Bahn-Fahrerin quetschte ich meinen Rucksack einfach unter den Vordersitz.
Draußen war es schon dunkel als der Flieger von Aer Lingus auf die Startbahn rollte. Meine aufkeimende Flugangst besiegte ich durch ein paar Witze (okay, Sarah musste auch kurz meine Hand drücken). 
Nachdem ich mich schon am Wochenende von Familie und Freunden verabschiedet hatte und mich nur meine Schwester zum Flughafen gebracht hat (manchmal braucht man eben seine große Schwester), viel mir der Abschied von Berlin ganz leicht. Das Lichtermeer war wunderschön und ich wusste: hierhin komme ich wieder zurück. Über den Wolken durften wir aus erster Reihe noch einmal einen fantastisch roten Sonnenuntergang miterleben und dann - das Adrenalin war wohl verbraucht - vielen mir die Augen zu. So vor mich hin dösend verging der Flug echt schnell - waren ja auch nur zweieinhalb Stunden.
Der Blick auf Dublin zauberte ein Lächeln auf mein Gesicht, das auch trotz turbulentem Landeanflug nicht weichen konnte. Ich hab es geschafft! Jetzt kann das Abenteuer starten...

Wie es weitergeht erfahrt im in meinem nächten Beitrag :)
Karina

Samstag, 15. Juni 2013

Sarah - Und so fängt es an

An und für sich ist alles gar nicht so schlimm wie befürchtet. Da ich ein Mensch bin, sehr sehr leicht in Panik zu versetzen ist, war es gar nicht mal so einfach am Freitag Abend mit voll bepackter Tasche die Wohnung in Richtung Flughafen Schönefeld zu verlassen. Von dort aus sollte es nach Dublin gehen, mit dem letzten Flieger der an diesem Tag flog.
Direkt vor dem Check-In warteten schon einige der anderen aus der Gruppe, die den selben Flug gebucht (bekommen) hatten. Wir hatten noch ein bisschen Zeit uns zu Treffen und uns von der jeweiligen Begleitung zu verabschieden (Freund, Freundin, Schwester, Eltern....). Beim einchecken gab es bei einem aus unserer Gruppe Probleme mit dem Handgepäck, die ich allerdings nicht weiter erläutern werde. Der Flug selbst war unheimlich ereignislos. Ich kann in Flugzeugen recht selten schlafen und meinen Versuch zu lesen musste ich nach einigen Seiten abbrechen, da meine Augen tierisch gebrannt hatten. Also habe ich die zwei Stunden Flug zum teil vor mich hin gedöst, zum Teil die Wolken beobachtet, sofern ich etwas sehen konnte. Schließlich kamen wir um kurz nach halb 12 Ortszeit in Dublin an, die Koffer waren unheimlich schnell auf dem Förderband, und so standen wir kurz danach in der Ankunftshalle und wussten alle nicht so recht wo wir hin sollten.
In den Unterlagen, die uns vor dem Abflug gegeben worden waren, stand war, dass wir abgeholt werden sollten, doch von einem Fahrdienst keine Spur. Ein bisschen orientierungslos und müde standen wir also ein bisschen herum, bevor Karina sich dazu entschied den Busfahrer einmal anzurufen und sich zu erkundigen. Bevor sie die Nummer zuende wählen konnte, tauchte allerdings schon unser Fahrer auf und führte uns über den Parkplatz des Dubliner Flughafens zu seinem Fahrzeug. Sämtliche Koffer und Taschen wurden im Inneren verstaut, und dann ging unsere Fahrt weiter.
Für mich hat es eine Weile gedauert – immerhin war es für mich schon Mitten in der Nacht – bis ich realisiert hatte, dass unser Fahrzeug ständig auf der linken Spur fuhr, der Fahrer rechts von uns saß und die entgegenkommenden Autos ebenfalls rechts an uns vorbei fuhren. Selbst in Deutschland bin ich so selten mit Autos unterwegs, dass mit der linksverkehr nicht prinzipiell falsch, sondern eher nur komisch vorkommt. Wir bekamen eine kurze Tour durch den nächtlichen Kern von Dublin mit erklärungen „Hier ist das Center“, „Hier das College“, „Dort ist eine alte Burg...“ geboten, die ich trotz der späten Stunde noch spannend fand. Hier gibt es wunderschöne Häuser.
Trotzdem war ich froh, als wir dann an den Appartments abgesetzt wurden. Dort wurde bereits auf uns gewartet, die Schlüssel zu unseren Zimmern ausgehändigt. Trotz der Müdigkeit musste natürlich alles erstmal in Augenschein genommen werden (und der Wlan-Empfang geprüft). Dabei stießen wir auf eine Amerikanerin namens Cameron, die sich das Appartment mit uns teilte. Sie ist schon seit einer Woche in der Stadt und wird wohl auch bis August bleiben. Wir haben uns ein bisschen mit ihr unterhalten, bevor Annemarie und ich ins Bett gegangen sind und Karina beschloss noch ein bisschen mit den Jungs Pizza zu bestellen und zu quatschen.

Der Morgen war hell und freundlich. Strahlend blauer Himmel war es, der mich geweckt hat. Karina war schon auf und werkelte in der Wohnung herum. Ich beschloss ebenfalls aufzustehen, mich anzuziehen und zu frühstücken. Eine Nudelsuppe und frustrierende Versuche mit Skype später sind wir drei Mädchen mit zwei der Jungen die schon wach waren losgestiefelt um einen Supermarkt zu finden.
Unsere Appartments liegen direkt in der Nähe der Gunniess-Brauerei hier, dem entsprechend viel des großen goldenen Schriftzuges ist uns auf unserem Weg entgegen gekommen. Schließlich haben wir einen Spar entdeckt, dort ein paar Sachen fürs erste Überleben gekauft, nur um danach festzustellen, dass zwei Türen weiter ein wesentlich größerer (und billigerer) Lidl war. Tja, so läuft das Leben.
Zurück in den Appartments waren dann auch die restlichen Jungs wach und wir beschlossen gemeinsam mit Cameron in die Innenstadt zu fahren, um dort Schülertickets für die öffentlichen Verkehrsmittel und Handtücher zu besorgen. Handtücher waren nach kurzem Suchen kein Problem, allerdings war das Office, in wir die Tickets gekauft hätten geschlossen. Also müssen wir Montag morgen dort noch einmal hin. Unser Weg führte uns ein bisschen durch die Temple-Bar Area und schließlich wieder zurück zu unsere Appartments vo wo aus wir in der großen Gruppe noch einmal aufbrachen um bei einem Lidl Lebensmittel zu kaufen. Dieser war wie erwartet näher und billiger als der Lagen, den wir morgens entdeckt hatten.

Jetzt sind meine Füße ein bisschen tot gelaufen und dürfen sich entspannen, bis wir heute Abend noch nach Irischen Bars Ausschau halten werden.
Soweit so gut.


Sarah.