Sonntag, 28. Juli 2013

Karina - Öffentliche Verkehrsmittel




Diese Woche war ich nicht sicher: bin ich in Deutschland oder Irland?!?
Am Donnerstagmorgen ging ich ganz entspannt von Jervis (Red Luas) zu St. Stephens Grenn (Green Luas) um meine Bahn zur Arbeit zu nehmen. Nichts ahnend schlenderte ich (mit schnellem Schritt) der Haltestelle entgegen, als ich auch schon ungewöhnliche Aktivitäten bemerkte. Zum Einen war nur eine einzige Luas (sowas wie eine Tram) am Endbahnhof zu sehen (normalerweise sind es zwei, auch wenn eine gerade am Wegfahren oder ankommen ist) und zum Anderen wollten die Anzeigetafeln keine Informationen preisgeben. Als ich dann auch schon von weitem eine Nachricht über Lautsprecher vernahm, war klar, dass es zu Verzögerungen kommen wird.
Glücklicherweise sah ich bereits von weitem einige Kollegen, mit denen ich zwar noch nicht wirklich persönlich gesprochen hatte, die mich aber von sehen her kennen sollten und zu denen ich mich schnell gesellte. Der Mensch ist ein Rudeltier und auch ich bin keine Ausnahme (zumal ich absolut null Peilung hatte, wie ich zur Arbeit kommen soll). Die Lösung war schnell gefunden: wir nehmen den Bus! Der fährt zwar nicht durch, aber zumindest an eine andere Luas-Haltestelle, von wo aus man weiterfahren könne. Gesagt, getan. Unterwegs haben wir noch weitere Keywords-Kollegen aufgegabelt und dann zusammen den Bus genommen. War auch gar nicht so schlimm. Zwischendrin rief eine nette Kollegin auf Arbeit an, damit sich da keiner Sorgen machen würde. Da es aber höchstwahrscheinlich einen Großteil der Kollegen betraf, war uns von vornherein klar, dass sie es früher oder später mitbekommen würden.
Nachdem uns der Bus im Dundrum (Luas Stop) abgesetzt hatte, kam auch rasch eine Bahn angefahren. Wir also schnell rein und gehofft, dass man nicht allzu spät ankommt (zwischen 9:30 Uhr und 10:00 Uhr sollte man da sein). Leider fuhr diese Bahn nur bis Sandyford (eine Station BEVOR wir aussteigen sollten), aber auch dort war ein rascher Wechsel des Zuges möglich. Wie erwartet war dieser dann vollgestopft mit Kollegen, die alle aus dem Stadtzentrum kamen. Fazit der ganzen Aktion: ich war um 10:30 Uhr auf Arbeit. Ach ja: Grund war übrigens ein LKW, der beim Vorbeifahren an einem parkenden Auto glatt mal die Luas gerammt hat (kein Kommentar).
Nun, man kann argumentieren, dass es ein Einzelfall sei, aber weit gefehlt. Freitag kurz vor Feierabend – alle freuen sich auf das Wochenende oder ein nettes Zusammensein mit Kollegen im üblichen Pub – erreichte uns eine Mail, die besagte, dass es wohl technische Schwierigkeiten mit der Luas gebe und diese deswegen nur im Stadtzentrum fahren würde. Klasse!
Aber auch dieses Problem wurde relativ fix behoben und es konnte weitergehen (für mich wie üblich in die Barge um noch mit Kollegen das Wochenende einzuläuten). Feierabend also doch nicht im Eimer.
Es gibt aber auch durchaus lustige Zwischenfälle. So musste am Mittwoch unsere Luas auf einen Autofahrer warten, der seine Karre netterweise direkt auf den Schienen abgestellt hat (und das vor einem Sexshop). Ich weiß ja nicht, was er / sie noch so lange gemacht hat, aber es dauerte um die fünf Minuten, bis wir weiterfahren konnten.
Wie man sieht haben die öffentlichen Verkehrsmittel hier in Dublin genauso viel Charme wie die in Berlin.

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