Was wäre, wenn ich die Leute einfach nicht verstehe, oder
über jedes einzelne Wort stolpern würde?
Gleich am ersten Abend, als uns der Fahrer noch eine
kleine Stadtrundfahrt gab, hat er uns (in irischem Akzent) einiges über die
Sehenswürdigkeiten Dublins erzählt. Ich wusste auch nicht viel mehr zu sagen
als „Oh“, „Great“, „Cool“ oder „Really?“. Gut, ich war müde und auch geschafft
von dem langen Tag. Aber da dachte ich schon: oh oh.
Aber dann kamen die ersten Arbeitstage und nach und nach
konnte man sehen, dass es gar nicht sooo schlimm war mit dem Reden. In meiner
Firma sind wirklich sehr viele unterschiedliche Nationalitäten vertreten,
sodass man sich auch nicht schämen muss, wenn man mal ein Wort nicht richtig
sagt. Die anderen haben ja auch mal so angefangen.
Jetzt haben wir fast Halbzeit und ich kann locker von
deutsch zu englisch wechseln, ohne lange nachzudenken. Ich finde es sogar ziemlich
witzig, dass meine Gedanken oft in englisch sind anstatt wie sonst immer in
deutsch (was jetzt nicht heißen soll, dass ich den Blog von nun an in
englischer Sprache verfasse – so gut bin ich dann doch nicht).
Der deutsche Akzent...
Für die zwei Monate hier habe ich mir eine irische Nummer
zugelegt, damit ich auch in der Stadt immer online gehen kann. Okay, ihr denkt
jetzt vielleicht: „Voll abhängig!“, aber dazu kann ich nur sagen, dass ich
jeden Abend erst gegen halb acht (halb neun deutsche Zeit) zu Hause bin, und
ich würde schon gern in Ruhe Abend essen und dann noch etwas entspannen. Wenn
ich das aber immer so mache, habe ich nachher überhaupt keinen Kontakt mehr zu
meinen Freunden in der Heimat. Will ja nicht so spät am Abend durchklingeln. Mit
der irischen Nummer habe ich dieses Problem nicht mehr J.
Zurück zu dem O2-Shop, in dem ich mir meine Sim-Karte
geholt habe. Der Verkäufer hat nach sage und schreibe 30 Sekunden erraten, dass
ich Deutsche bin. Anscheinend ist mein Akzent doch ziemlich stark – verdammt.
Ist auch nicht der einzige, dem das aufgefallen ist. Wurde mehrmals gefragt, ob
ich aus Deutschland komme.
Aber – und auf dieses „Aber“ bin ich schon ein wenig
stolz – scheint mit etwas längerem Aufenthalt und ein wenig Alkohol der Akzent
zu verschwinden. Letztes Wochenende hat mich einer der Kollegen ernsthaft
gefragt, ob ich Spanierin bin, oder Französin. Da musste ich dann wirklich
lachen, denn die Franzosen haben in der Regel einen wirklich starken Akzent.
Ansonsten ist es wirklich leicht mit den Leuten zu reden.
Die Eindrücke, die ich bisher sammeln konnte, sind überwiegend positiv und die
unterschiedlichen Nationalitäten der einzelnen Gesprächspartner lassen definitiv
nie Langeweile aufkommen. J
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen